Heute war “Nationaler Zukunftstag”. Kinder besuchen die Arbeitswelt und sollen nach Möglichkeit geschlechtsuntypische Berufe erkunden. Eine nachvollziehbare Idee.
Als ich im Zug unterwegs war, sah ich all die Kinder in Begleitung von Erwachsenen. Sie wirkten gespannt und leicht nervös. Was sie wohl alles erwarten würde?
😢 Doch irgendwie machte mich der Anblick traurig. Das Ganze Jahr – ja fast die ganze Kindheit – sind die Kinder in der Schule eingesperrt. Nur einmal pro Jahr werden sie rausgelassen, um an einem Zukunftstag kurz in die Welt der Erwachsenen reinzuschnuppern. Einmal kurz erleben, wie es wäre, draussen zu sein.
Es scheint, als würden wir als Erwachsene zu den Kindern sagen:
Liebe Kinder,
heute dürft ihr einmal bei uns reinschauen. Schon morgen sitzt ihr wieder im Schulzimmer. Denn die echte Welt ist nichts für euch. Wir können euch hier nicht gebrauchen. Erst wenn ihr alle Jahre auf der Schulbank abgesessen habt, lassen wir euch an die echten Probleme dieser Welt.
Und von diesen Problemen gibt es eine Menge. Wenn es bei euch soweit ist, gibt es wohl noch einige mehr. Da draussen ist es richtig hart. Seht uns an, wie gestresst wir sind. Seid froh, dass wir euch davor schützen.
Also liebe Kinder, geniesst die Zeit, in der wir euch in der Schule wegsperren, denn so frei werdet ihr nie mehr sein!
eure Erwachsenen
Können wir das wirklich nicht besser?
Können wir nicht jeden Tag zum Zukunftstag machen?
Warum so getrennt? Warum nicht Lernen und Arbeiten verbinden, Kinder und Erwachsene zusammenführen, alle Generationen einbinden und die Grenzen zwischen Schule und Arbeitswelt auflösen?
Es ist das, wofür wir uns im Coworking und Colearning einsetzen und wofür wir immer wieder nach neuen Wegen suchen. Wer hilft mit?