Campus für Lernen und Leben in Hamburg

So soll der Bildungscampus “Life Hamburg” aussehen. (Quelle: Architekturbüro LAVA)
So soll der Bildungscampus “Life Hamburg” aussehen. (Quelle: Architekturbüro LAVA)

In Hamburg entsteht ein spektakulärer Campus für Lernen, Leben und Arbeiten: Das Life Hamburg

Benjaim und Janina Lin Otto, Erben des Versandhauses, sind die Investoren. Sie sind auf die Gründer einer der innovativsten Schulen, Learnlife.com aus Barcelona gestossen und wollen nun so was in Hamburg bauen. Es wird noch viel grösser als in Barcelona. Ausser Wohnungen – die gibt es in der Umgebung – soll es auf dem neuen Campus fast alles geben, was man zum Aufwachsen und Weiterwachsen im Leben braucht. Im Blog von Life Hamburg ist zu lesen:

Vom Kindesalter an wachsen die Menschen lernend im „Life“ auf. Es bündelt dafür die Elemente Kita, Kindergarten, Grundschule, ggf. eine weiterführende Schule, Uni, praktische Tätigkeiten wie Kochen oder Tischlern, Entrepreneurship und Start-ups unter einem Dach. Auch Arbeitsmöglichkeiten in der Natur, wie der Anbau von Gemüse und Kräutern, die effiziente Nutzung von Umwelt und Ressourcen, Sport und kreative Anwendungen haben einen hohen Stellenwert. Menschen jeden Alters und in allen Lebens- und Lernsituationen werden in der Lage sein, sich zu vernetzen, zu lernen und voneinander zu profitieren.

Janina Lin Otto

Das „Life“ wird ein Campus mit rund 20.000 qm Bruttogeschossfläche und zwei Hauptteilen, die durch ein zentrales Forum, die sogenannte Agora, harmonisch miteinander verbunden werden. Das nach nachhaltig architektonischen und sozialen Prinzipien gestaltete Gebäude und seine Umgebung soll Teil der gesamten Lernerfahrung sein.

Benjamin Otto

Hintergrundgeschichte als Podcast

Hier gibt es einen Podcast mit Christopher Pommerening, dem Mitinitiator von “Life Hamburg”:

Spannende Leute

Das Projekt könnte Lernen und Leben auf eine völlig neue Art demonstrieren und ich hoffe, dass es viele andere Projekte und Lernorte inspirieren wird.

Der Mitinitiator, Christopher Pommerening, hat als Mitgründer von Learnlife Barcelona schon gezeigt, dass er etwas in der Bildung bewegen kann. In Barcelona war auch Stephen Harris dabei. Ich weiss nicht, ob er auch beteiligt ist in Hamburg, aber Harris ist wohl einer der innovativsten Bildungsleute der letzten 20 Jahre. Hier gibt es mehr Infos zu Stephen Harris (es lohnt sich, die vorherigen Projekte von ihm mal anzuschauen).

Warum immer der Fokus auf Gebäude?

Für meinen Geschmack dreht sich bei dem, was ich über “Life Hamburg” lese oder höre zu viel um die Räume und Bauwerke. Klar, das ist auch wichtig und kann viel Neues möglich machen. Allerdings schaffen die Räume alleine noch keine vielfältige und sich durchmischende Community, wie sie es sich wünschen.

Zwischen den Generationen soll ein stetiger, sich gegenseitig unterstützender Austausch stattfinden.

Benjamin Otto

Community kann gelingen - oder halt auch nicht. Ich frage mich, warum sowohl die Medien wie auch die Initiatoren alle ständig so stark die Bauwerke betonen. Ein futuristisches Gebilde aus Holz ist zwar eindrücklich, aber darin liegt doch nicht das Revolutionäre. Gebaut werden überall auf der Welt solche Gebäude. Wenn die Architektur gelingt, dann ist das sicher schön, doch für sich alleine finde ich das nichts Aussergewöhnliches.

Wenn aber Community gelingt, wenn sich Kinder und Erwachsene jeden Alters mischen, sich durch das Leben begleiten und sich gegenseitig immer wieder zum Lernen inspirieren – ja dann wird es höchst spektakulär!


Bildquelle und weitere Bilder siehe Architekturbüro LAVA